Reisen mit Gänsehaut:
7 schaurigschöne Orte rund um den Globus!
Reisen, aber anders - Happy Halloween!
Wenn die Tage kälter und die Bäume kahl werden, beginnt die ideale Reisezeit für jene Orte, die Gänsehaut versprechen. Sagenumwobene Plätze und düstere Geschichten faszinieren abenteuerlustige Reisende seit jeher. Wir haben deshalb sieben schaurige Reiseziele abseits von Sommer, Strand und Minibar für dich zusammengestellt - Happy Halloween!
Das Tor zur Hölle
Seit über fünfzig Jahren lodert in der Wüste Turkmenistans ein gigantischer Krater. Seinen Spitznamen „Tor zur Hölle“ oder „Tor zur Unterwelt“ erhielt der Krater von Derweze von Einheimischen der Region. Ausgelöst wurde das Inferno durch eine Bohrung, bei der ein Hohlraum freigelegt wurde. Aus dem Loch strömte Methangas. Um dem ein Ende zu setzen, wurde es entzündet, ungewöhnlicherweise versiegte der Gasaustritt aber nicht. Statt nach kurzer Zeit auszubrennen, lodert das „Tor zur Hölle“ Jahrzehnte später immer noch und mutierte zur Touristenattraktion. Nun soll es bald endgültig gelöscht werden. Wer sich das feurige Spektakel also noch ansehen möchte, sollte es bald tun. Am besten erreichen Reisende den Spot mit geführten Touren, die Übernachtungen in der Nähe des Kraters anbieten - ein einmaliges Erlebnis!
Die Knochenkirche von Sedletz
In Tschechien kommen Fans von obskuren Reisen auf ihre Kosten: Nicht weit von Prag steht eine gruselige Sehenswürdigkeit. Echte Knochen von über 40.000 Menschen schmücken die detailverliebte Friedhofskirche im malerischen Sedletz. Totenschädel zieren den Altar, die Deckenbögen oder Kerzenständer. Auch eine Knochenpyramide und ein gänzlich aus Gebeinen hergestellter Kronleuchter wurden kunstvoll aufbereitet. Die gotische Kapelle im Vorort von Kutná Hora erfreut sich mittlerweile zahlreicher Besucher:innen. Einen zusätzlichen Gruselfaktor bieten Nachttouren. Bei einem Orgelkonzert erscheinen Guides im Kleid der Priester oder Nonnen während die knöchernen Räumlichkeiten einzig durch den Schein hunderter Kerzen erhellt sind.
Jung, alt und böse: drei Seen für die Seelen
Fast unwirklich leuchten die Farben der drei Seen im Vulkan Kelimutu auf der indonesischen Insel Flores. Eingebettet im hellen Stein auf rund 1640 Meter Höhe schimmert jedes Gewässer in einer anderen Farbe: Blutrot, Blau oder Schwarz. Diese wechseln im Laufe der Tages- und Jahreszeiten. Grund dafür sind wahrscheinlich Mineralien und Fumarolen, also vulkanische Dampfaustrittsstellen. Einheimische haben dafür aber eine andere Erklärung. Für sie ist der Ort eine heilige Stätte, zu der die Seelen der Toten wandern. Ein See gehört jungen Verstorbenen, der zweite See den Alten, der dritte See fängt die Seelen böser Menschen auf.
Zaubertränke und Rituale: der Hexenmarkt in Bolivien
Ein Zaubertrank für mehr Liebe, Manneskraft oder Erfolg? Die Suche nach kleinen Mitteln für das große Glück treibt Menschen über den herrlich skurrilen Zaubermarkt von La Paz in Bolivien. Direkt im touristischen Viertel der bolivianischen Hauptstadt, zwischen den Straßen Sagarnaga und Santa Cruz, liegt der Hexenmarkt. Aphrodisiaka, getrocknete Schlangen und Lammföten, Federn und Kräuter werden von Verkäufer:innen zur Schau gestellt. Zwischen den Ständen bieten Frauen ihre Künste im Handlesen an. Von dem bunten Angebot kann einem schon mal schwindelig werden, vielleicht liegt es aber auch an der Höhe, immerhin findest du dich am „Mercado de las Brujas“ auf 3.600 Höhenmeter wieder.
Der Glühwürmchen-Tunnel
Manchmal holt sich die Natur ihren Raum wieder zurück und macht ihn noch schöner. So etwa in einem stillgelegten Eisenbahntunnel im australischen Helensburgh. Die einzige Beleuchtung stammt hier von tausenden Glühwürmchen. Der „Metropolitan Tunnel" wurde in den 1880er Jahren erbaut und schon 35 Jahre später wieder wegen gesundheitlichen Risiken geschlossen. Trümmer und Pflanzen machten ein Betreten des Tunnels über viele Jahre unmöglich. In dieser Zeit siedelte sich offenbar eine der größten Glühwürmchenkolonien der Region an. Erst 1995 wurde der Ort restauriert, gereinigt und entwässert und gab damals nicht nur den Eintritt, sondern auch den Blick auf das zauberhafte Naturschauspiel frei. Tausende von Glühwürmchen leuchten von der Decke des Tunnels auf die Besucher:innen herab. Das Spektakel lockte so viele Neugierige an, dass die Behörde von New South Wales die Sehenswürdigkeit einige Jahre schließen musste. Der Zugang ist mittlerweile wieder kontrolliert geöffnet.
Wenn Roboter zum Leben erwachen: das Monsterkabinett
Monsterroboter und andere Absurditäten erwarten dich im „Monsterkabinett“ in Berlin. Die Kreation des Berliner Künstlerkollektivs „Dead Chickens“ ist ein selbsternannter Vergnügungsort der anderen Art. Automatenkreaturen tanzen, singen und dichten und erzählen von der Reise ins Innere. In Berlin Mitte führt ein Durchgang zum Haus Schwarzenberg. Von hier aus geht es über eine Treppe in den Keller und direkt ins Monsterkabinett. In der begehbaren Kunstinstallation führen Performancekünstler:innen ihr Publikum zwanzig Minuten lang durch eine abendliche „Monstershow“, die Technik und Kunst verbindet - Lass dich überraschen!
Die versunkene Stadt Baia
Abenteuerlustige Geschichtsenthusiast:innen sollten diese Reisedestination auf ihre To-Do-Liste setzen: Die versunkene Stadt Baia in der Nähe des Golfs von Neapel ist eine beeindruckende archäologische Stätte. Im zweiten Jahrhundert n.Chr. als eine der reichsten Städte des Römischen Reiches bekannt, verschwand sie Mitte des dritten Jahrhunderts n.Chr. im Meer. Heute kannst du seine Überreste in den Tiefen zwischen zwei bis zwölf Meter bewundern - zu Boot, schnorchelnd oder am besten beim Flaschentauchen. Algenbewachsene Häuser und Säulen sowie Mosaiken und Statuen machen den Ort zu einem mystischen archäologischen Unterwasserpark.
Unser Tipp: Wohin auch immer Sie verreisen, vergessen Sie nicht auf Ihre Reiseversicherung!